Kurzinterview mit Lucia Kotikova
In seinem neuen Stück schafft der italienische Dramatiker Stefano Massini einen theatralen Dialog zwischen Hannah Arendt und Adolf Eichmann, der so nie stattgefunden hat, und einen Bericht darüber, wie ein selbst ernannter «Ingenieur» zur Ausarbeitung eines ebenso minutiösen wieunmenschlichen Planes kommt. Lucia Kotikova wird in der Rolle der Hannah Arendt zu sehen sein.
Was interessiert dich an dieser Geschichte?
Mich interessiert vor allem die Vorbereitung auf diese Geschichte, die intensive Beschäftigung mit Hannah Arendt, gerade lese ich zum Beispiel Eichmann in Jerusalem von ihr.
Was hat der Stoff mit Bern zu tun?
Wie passt der Stoff in die Schweiz?
Diese Thematiken gehen uns alle an, überall. Vor allem jetzt ist Aufarbeitung wichtig.
Was ist der überraschendste Gedanke für dich an dem Stoff?
Dass es ein fiktiver Dialog zwischen Adolf Eichmann und Hannah Arendt ist, der auf historischen Fakten basiert und dennoch eine «künstlerische Bearbeitung der Geschehnisse» ist, wie es im Prolog heisst. Denn Hannah Arendt und Adolf Eichmann haben nie miteinander gesprochen. Man kann sich vorstellen, dass das Gespräch in einer anderen Welt vielleicht wirklich so verlaufen wäre.
Wer sollte diesen Theaterabend auf keinen Fall verpassen?
Alle, die vergessen haben, die nicht vergessen wollen, die nicht vergessen können und die nichts davon wussten.