Im Rahmen des Migros-Kulturprozent Tanzfestivals Steps ist in der Spielzeit 2023/24 erstmals der norwegische Choreograf Alan Lucien Øyen mit seiner Compagnie winter guests in der Schweiz zu Gast und zeigt in Bern sein Stück Story, story, die. Der Titel ist eine Anlehnung an ein Erzählspiel, bei dem man ‹stirbt›, wenn man nicht witzig oder schnell genug ist. In seiner Produktion bringt Alan Lucien Øyen die Dynamik dieses Spiels auf die Bühne und thematisiert darin gleichzeitig das Verhältnis zwischen Lüge und Liebe. Das Stück erforscht, wie wir unser tägliches Leben ständig neu arrangieren, um eine passende Geschichte zu kreieren. Dabei entlarvt es immer wieder, wie wir die Realität für andere inszenieren, uns aber selbst dabei belügen. Øyen hat in Story, story, die. Text und Tanz kunstvoll ineinander verwoben.
Steps 2024: Story, story, die.
Alan Lucien Øyen / Compagnie winter guests
Einfach gesagt
Auf der Bühne tanzen sieben Menschen. Manchmal sprechen und bewegen sie sich gleichzeitig. Im Stück geht es um das Thema Anerkennung. Es zeigt, was Menschen tun, um gemocht zu werden. Das Internet mit Instagram und Facebook spielt dabei eine grosse Rolle.
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Der Titel Story, story, die. ist eine Anlehnung an ein Ausscheidungsspiel, bei dem die Spieler*innen im Kreis sitzen und gemeinsam eine Geschichte erzählen. Die Spielleitung kann zu jeder Zeit eingreifen und auf eine neue Person zeigen, die den Faden weiterspinnen muss. Wer zu langsam ist oder zögert, «stirbt» bzw. wird aus dem Spiel geworfen.
In seiner erfolgreichen interdisziplinären Produktion bringt Alan Lucien Øyen die Dynamik dieses Spiels auf die Bühne. Für den norwegischen Choreografen und Regisseur verbirgt sich dahinter eine grosse Metapher für das heutige Leben: Ständig müssen wir eine passende Geschichte bereithalten oder gar erfinden, um uns möglichst sympathisch zu präsentieren. Und das alles in einem wahnsinnig hohen Tempo, das uns insbesondere die sozialen Medien auferlegen. Der Druck, gemocht zu werden, lastet schwer auf unseren analogen und digitalen Schultern: Täglich gilt es, attraktive Inhalte zu generieren und zu teilen oder eben zu «sterben».
Mit selbstgeschriebenen Texten und Øyens bekannter filmischer Art wird in Story, story, die. das Verhältnis zwischen Lüge und Liebe thematisiert. Was tun wir, um gemocht zu werden?
Das Stück erforscht, wie wir Menschen unser tägliches Leben ständig neu arrangieren, um eine passende Geschichte zu kreieren. Dabei entlarvt es immer wieder, wie wir die Realität für andere inszenieren, uns aber selbst dabei belügen. Das Leben wird zum unablässigen Streben nach Anerkennung – eine schnell vergehende, «bedingte» Liebe, die von Erfolg und Glück abhängt.
Alan Lucien Øyen geht gemeinsam mit seiner Compagnie winter guests der Frage «Wem zeige ich was von mir?» nach und erschafft eine Welt, die das Publikum atemlos zurücklässt. Mit Story, story, die. ist Øyen zum ersten Mal in der Schweiz zu Gast.