7. Symphoniekonzert: Gemma New und Tobias Feldmann
In die Musikgeschichte zurückblicken und auf dieser Basis etwas Neues schaffen – das haben Komponistinnen und Komponisten häufig mit grossem Erfolg versucht. Igor Strawinsky etwa berührte mit einer Art musikalischem Zauberstab Musik, auf der damals der Staub der Archive lag. Die Kanadierin Vivian Fung geht einen ähnlichen Weg und schmolz in einem «kompositorischen Wasserbad» Barockklänge mit Tonfällen der Gegenwart zusammen. Mendelssohn, der grosse Wiederentdecker Bachs, geriet zwar in seinem Violinkonzert nicht ins Barockisieren, schuf aber eine Partitur von «klassischer» Eleganz. Mozart schliesslich, der bekanntlich Händels Musik sehr bewunderte, griff in seiner «Prager» Symphonie auf die dreiteilige Form zurück, die – welch schöner Zufall – aus Neapel stammt, dem Handlungsort des Pulcinella-Balletts. Ganz aus dem Geist der Gegenwart heraus wird die neuseeländische Dirigentin Gemma New diese vier Werke für Bern einstudieren. Derzeit ist sie Principal Guest Conductor beim Dallas Symphony Orchestra und Chefin des Orchesters im kanadischen Hamilton. Für Mendelssohns Violinkonzert findet sie neben dem Berner Symphonieorchester ein weiteres Gegenüber im jungen deutschen Geiger Tobias Feldmann.
Schweizer Radio SRF 2 Kultur zeichnet dieses Konzert auf und sendet es am Donnerstag, 20. April 2023 um 20 Uhr in der Sendung «Im Konzertsaal»