Han-Na Chang
Als künstlerische Leiterin und Chefdirigentin des Trondheim Symfoniorkester & Opera in Norwegen seit 2017 und neu ernannte Erste Gastdirigentin des Symphoniker Hamburg seit der Saison 2022/23 kann Han-Na Chang auf eine prestigeträchtige und einzigartige internationale Karriere von fast drei Jahrzehnten zurückblicken. Im Alter von 11 Jahren erlangte sie erstmals internationale Anerkennung für ihre frühreife musikalische Begabung, als sie 1994 beim Fünften Internationalen Rostropowitsch-Cellowettbewerb in Paris den Ersten Preis und den Preis für zeitgenössische Musik gewann, der von der Jury unter der Leitung von Mstislaw Rostropowitsch einstimmig vergeben wurde.
Ihre internationale Karriere begann und führte sie als gefragte Solistin und Rezitalistin in alle grossen Konzertsäle und zu den besten Orchestern der Welt. Nachdem sie in ihren späten Teenager- und frühen Zwanzigerjahren ein intensives Interesse und eine tiefe Leidenschaft für das sinfonische Repertoire entwickelt hatte, gab sie 2007 im Alter von 24 Jahren ihr offizielles Dirigierdebüt und hat sich seitdem ausschliesslich dem Dirigieren gewidmet.
Han-Na Chang ist seit 2017 künstlerische Leiterin und Chefdirigentin des Trondheim Symfoniorkester & Opera. Zuvor war sie von 2013 bis 2017 Erste Gastdirigentin des Orchesters. In der Saison 2013/14 war sie Musikdirektorin des Qatar Philharmonic Orchestra, dessen erfolgreicher und von der Kritik gefeierter Auftritt bei den BBC Proms 2014 in London ihren Höhepunkt fand. Im Jahr 2009 gründete sie das Absolute Classic Festival im Sungnam Arts Center in Südkorea und war bis 2014 dessen künstlerische Leiterin. Das jährlich stattfindende Sommerfestival diente zwei Zwecken: einer intensiven Orchesterausbildung, die den Musikern eine breite und tiefe Auseinandersetzung mit dem gesamten grossen symphonischen Repertoire ermöglichte, und der Vorstellung dieser Meisterwerke in aufregenden Aufführungen für das lokale Publikum. Han-Na Chang hat auch Einführungen und vollständige Aufführungen der Beethoven-Sinfonien für das MBC-Fernsehen in Südkorea in den Jahren 2007-2008 aufgenommen.
Als Gastdirigentin tritt Han-Na Chang in nächster Zeit unter anderem mit dem Danish National Symphony Orchestra, den Philharmonischen Orchestern von Rotterdam und Oslo, dem Royal Scottish National Orchestra, den Sinfonieorchestern von Singapur, Atlanta, Vancouver, Detroit und Milwaukee auf. Sie hat häufig mit Orchestern wie dem Oslo Philharmonic, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem WDR Sinfonieorchester Köln, den Bamberger Symphonikern, den Symphonieorchestern von Toronto, Hamburg, Singapur, Tokio, Cincinnati, St. Louis, Indianapolis, Seattle, Göteborg, Malmö und Island, dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, dem Minnesota Orchestra, dem Philharmonia Orchestra, dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, dem National Taiwan Symphony Orchestra und dem Orchestra del Teatro di San Carlo di Napoli zusammengearbeitet. Als Cellistin ist Han-Na Chang mit allen großen Orchestern aufgetreten, darunter die Berliner Philharmoniker, das New York und Los Angeles Philharmonic, das London Symphony Orchestra, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Münchner Philharmoniker, das Philadelphia Orchestra, das Orchestre de Paris, die Filarmonica della Scala, das Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia, das Orchestre National de France, das Cleveland Orchestra und die Symphonieorchester von Chicago, Boston und San Francisco. Ihre Cello-Aufnahmen, die sie exklusiv für das Label Warner Music eingespielt hat, wurden für die Grammys nominiert, mit zwei ECHO-Klassik-Preisen, den Caecilia- und Cannes Classical Awards sowie einer Gramophone Concerto of the Year-Auszeichnung ausgezeichnet und sind weltweit Bestseller.
Han-Na Chang wurde im Dezember 1982 in Suwon, Südkorea, geboren. Im Alter von 6 Jahren erhielt sie ihren ersten Cellounterricht. Ihre Familie zog 1993 nach New York, um ihr die Fortsetzung ihres Studiums an der Juilliard School zu ermöglichen, und seitdem lebt sie in New York. Im Alter von 10 Jahren begann sie ihr Studium bei Mischa Maisky, der bis heute ihr wichtigster Einfluss ist. Sie zählt Mstislav Rostropowitsch und Giuseppe Sinopoli zu den einflussreichsten Mentoren ihrer Lehrjahre. Sie studierte zudem Philosophie an der Harvard University.