Kamilė Gudmonaitė
Kamilė Gudmonaitė, 1992 in Vilnius geboren, erwarb an der Litauischen Akademie für Musik und Theater 2016 ihren Bachelor und 2018 ihren Master of Arts. Gegenwärtig promoviert sie in Kunstgeschichte. Ihre Regiedebüt gab sie 2014; ausser in Litauen hat sie bereits u. a. am Deutschen Theater Berlin und am Vaba Lava Theater in Tallinn (Estland) gearbeitet. Bereits ihre erste Inszenierung von August Strindbergs Traumspiel, entstanden 2014 am Litauischen Nationaltheater, fand international Beachtung, wurde auf Festivals in Italien, der Tschechischen Republik, den Niederlanden und Frankreich gezeigt und preisgekrönt. In ihren Inszenierungen befasst sie sich mit Themen wie mentaler Gesundheit, Trauer, Sexualität, Gender oder Behinderungen und sucht nach einem Dialog zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen. Dieses Interesse zeigt sich in ihren Arbeiten Trans Trans Trance (2017), Keturi (nach Pelewin, 2018), Panic (Mika Myllyaho, 2019) und der Audio Performance I dreamt, I dreamt (Tekle Kavtaradze, 2019), die auf Interviews mit zu lebenslanger Haft verurteilten Strafgefangenen und Opfern von Straftaten basiert. Ihre jüngsten Inszenierungen verbinden dokumentarisches Material, Musik und Drama mit Rechercheergebnissen und Interviews. Neben ihrer Theaterarbeit ist Kamile Gudmonaite Sängerin und Songwriterin des 2011 gegründeten litauischen Indie-Folk-Duos kamaniu šilelis, das inzwischen drei Alben veröffentlicht hat.