Silvia Paoli
Die italienische Regisseurin und Schauspielerin Silvia Paoli stammt aus Florenz. Sie studierte Moderne Literatur und absolvierte die Akademie Paolo Grassi in Mailand. Zu Beginn ihrer Karriere arbeitete sie als Schauspielerin mit Regisseuren wie Peter Stein, Paolo Rossi, Damiano Michieletto, M. Schmidt, S. Barbarino, F. Brandi, A. Milenin und I. Konyaev in italienischen und internationalen Produktionen. Ausserdem schrieb und interpretierte sie auf der Bühne eigene Stücke, wie Livia 2007 oder den Monolog Bucce 2013. Im gleichen Jahr wurde sie mit dem «Sorelle Gramatica»-Preis als Nachwuchstalent ausgezeichnet und erhielt zwei Nominierungen als beste Komikerin bei den Ubu-Awards.
Im Opernbereich begann Silvia Paoli ihre Arbeit als Regieassistentin von Damiano Michieletto, unter anderem in Produktionen beim Rossini Opera Festival in Pesaro, am Opernhaus Zürich sowie am Theater an der Wien. Ihr Debüt als Opernregisseurin gab sie mit Rossinis La Cenerentola auf Teneriffa, darauf folgten Mozarts Le Nozze di Figaro (2015) sowie Bellinis I Capuleti e i Montecchi (2017), die 2016 und 2018 am Teatro Comunale in Bologna wiederaufgenommen wurden. 2016 inszenierte sie Puccinis Turandot für AsLiCo in Italien und Offenbachs Vent du soir am Maggio Musicale Fiorentino in Florenz, 2017 La principessa falena am Royal Opera House in Muscat im Oman. Es folgten Inszenierungen von Verdis Otello am Teatro Sociale in Como, Donizettis Enrico di Borgogna beim Donizetti-Festival in Bergamo, Lucrezia Borgia in Teneriffa, Oviedo und Bologna, Carmen am Teatro Regio di Parma sowie Melanis L’empio punito bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik.
Jüngste Produktionen, die Silvia Paoli realisierte, waren Donizettis Lucrezia Borgia am Teatro Comunale
di Bologna und Tosca an der Opéra National de Lorraine im Jahr 2022. Es folgte die Regiearbeit zu Glucks Iphigénie en Tauride an der Opéra national de Lorraine in Nancy, die im Frühling 2023 ebenfalls an den Bühnen Bern zu erleben ist.