Pierre-Laurent Aimard
Pierre-Laurent Aimard gilt als Schlüsselfigur im Musikleben unserer Zeit. Er hat eng mit vielen führenden Komponist*innen zusammengearbeitet, darunter György Ligeti, dessen gesamte Klavierwerke er eingespielt hat. Seine Interpretationen der Musik von Karlheinz Stockhausen, George Benjamin und Pierre Boulez basieren auf einem intensiven Austausch mit diesen Komponisten. Pierre Boulez ernannte Aimard im Alter von 19 Jahren zum ersten Solo-Pianisten des Ensemble intercontemporain. Von The Guardian wurde als „einer der besten Messiaen-Interpreten überhaupt“ gepriesen. Der Pianist stand in enger Verbindung mit Olivier Messiaen selbst und mit Yvonne Loriod, bei der er am Pariser Konservatorium studierte.
In der Saison 2021/22 setzt er seine internationale Tournee fort und arbeitet eng mit den führenden Orchestern und Dirigent*innen zusammen, darunter die Münchner Philharmoniker / Kent Nagano, das Philharmonia Orchestra / Pablo Heras-Casado, das hr-Sinfonieorchester / Alain Altinoglu, die Wiener Symphoniker / David Afkham und die San Francisco Symphony / Esa-Pekka Salonen, mit denen er Béla Bartóks Klavierkonzerte Nr. 1 und 3 aufnehmen wird.
In Recitals und Kammermusikprojekten setzt sich Aimard weiterhin für zeitgenössische Komponist*innen ein und führt in dieser Saison Werke von Klaus Ospald und Mark Andre auf. Außerdem wird er Messiaens Vingt Regards in der Philharmonie de Paris und im Concertgebouw Amsterdam spielen und mit den Instrumentalisten Mark Simpson und Jean-Guihen Queyras im Trio Werke von Lachenmann im Auditorio Nacional de Música und der Elbphilharmonie interpretieren.
Als «artiste étoile» stand Aimard 2007 im Zentrum von Lucerne Festival; «in residence» war er auch bei den Berliner Philharmonikern, im Wiener Konzerthaus, an der New Yorker Carnegie Hall, in der Cité de la Musique Paris, an der Alten Oper Frankfurt, beim Tanglewood Festival und im Londoner Southbank Centre. Von 2009 bis 2016 amtierte er als Künstlerischer Leiter des Aldeburgh Festivals. Aimard war mit Rezitalen in Tokio, Peking, Moskau, St. Petersburg, New York, Paris, Wien sowie im Berliner Pierre-Boulez-Saal zu Gast und unternahm eine Europa-Tournee mit dem Gustav Mahler Jugendorchester. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 2017 der Ernst von Siemens Musikpreis; für seine Aufnahme von Bachs Kunst der Fuge wurden ihm der «Diapason d’or» und der «Choc du Monde de la Musique» verliehen. Zuletzt erschien im Frühjahr seine Gesamteinspielung von Messiaens Catalogue d’oiseaux, die den Preis der Deutschen Schallplattenkritik erhielt, sowie eine Neueinspielung von Beethovens Hammerklavier-Sonate und den Eroica-Variationen beim Label Pentatone. Eine Aufnahme von Messiaens Visions de l’Amen für zwei Klaviere mit Tamara Stefanovich erscheint 2022. Aimard lehrt als Professor an der Musikhochschule Köln.
Foto: Julia Wesely