Robert Hunger-Bühler

Schauspiel

Robert Hunger-Bühler wurde 1953 in Sommeri-Hefenhofen im Thurgau geboren. Nach dem Besuch der Schauspielakademie in Zürich und dem Studium der Theaterwissenschaften und Philosophie in Wien war er als Schauspieler und Regisseur in Wien, Bonn, Düsseldorf und Freiburg tätig. Weitere Stationen waren die Freie Volksbühne Berlin, die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, die Schaubühne am Lehniner Platz, das Berliner Ensemble und das Burgtheater Wien. Er arbeitete mit allen wichtigen den Regisseur*innen, darunter Jossi Wieler, Frank Castorf, Andrea Breth, Claus Peymann, Luc Bondy, Stefan Pucher, Johan Simons, Klaus Michael Grüber und Christoph Marthaler. In Peter Steins legendärer «Faust»-Inszenierung spielte er den Mephisto. Von der Spielzeit 2002/2003 bis Ende 2019 war er festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Zürich, wo er nach den vielen Charakterrollen, in denen er dort zu sehen war, Kultstatus besaß. Die meisten dieser Aufführungen wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Er spielte in Stefan Puchers Inszenierung «Ein Volksfeind», die sowohl zum Berliner Theatertreffen 2016 als auch zum 3. Schweizer Theatertreffen eingeladen war, den Bruder des Volksfeinds. Nach Shylock in «Der Kaufmann von Venedig» (2008) war er in zwei Inszenierungen moderner Stücke von Pucher zu sehen: 2011 als Hamm in Becketts «Endspiel» und 2019 in der Uraufführung «Frankenstein». Zu den weiteren Hochkaräter-Rollen, die Robert Hunger-Bühler in Zürich spielte, gehören Danton in «Dantons Tod» (Regie: Christoph Marthaler), Michel in Houllebecqs «Elementarteilchen» (Regie: Johan Simons) und der Waffenfabrikant in Shaws «Major Barbara» (Regie: Peter Zadek). Robert Hunger-Bühler inszenierte als Regisseur u. a. «Alles ist zu ertragen, nur nicht Überglücklichkeit» (Robert Walser) und am Schauspielhaus Zürich «Oblomov». Er wirkte zudem in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit – so in «Giacomo Casanova», «Unter dir die Stadt» (eingeladen zu den Filmfestspielen in Cannes 2010), «Die Akte Grüninger» und «Im Labyrinth». 2012 ist in der Edition Howeg sein Haiku-Band «Herzschlag – Zeit» erschienen. Als «herausragender Schauspieler» wurde Robert Hunger-Bühler 2015 der Schweizer Theaterpreis verliehen.