Damals, im Märchen, wurden Kinder in den Wald geschickt, wenn es kein Brot mehr gab. Und Kinder, die in den Wald geschickt werden, gibt es heute noch, aber den Wald nicht. Der ist jetzt eine planetare Monokultur, um VITALIN anzubauen, was alle schlürfen, um juicyer zu werden. Greta möchte aber lieber die Welt retten und erhält unerwartet Hilfe von der Hexe, die gar nicht böse ist, sondern «bad-ass». Aber was heisst das eigentlich, «die Welt retten»? Welche Teile der Welt wollen wir denn retten? Und wer ist dieses WIR? Dürfen die Nichtmenschen auch mitreden, also Flechten, Pilze, Cyanobakterien, die Welt selbst?
Dieses glitzernde, nach moosigem Prosecco riechende Klimastück ohne Klima ist im Rahmen der Hausautor*innenschaft von Kim de l’Horizon am Schauspiel Bern entstanden und Teil 1 von de l’Horizons Septologie des «Posthumanistischen Theaters». Inszeniert wird die Uraufführung von der Regisseurin Ruth Mensah, die jüngst zum Körber Studio Junge Regie eingeladen wurde und in der letzten Spielzeit Vera Schindlers Gigiwonder. Die Geschichte eines Beins am Schauspiel Bern zur Uraufführung gebracht hat.