Uraufführung
Eine Person ist gegangen, die andere ist geblieben. Beide sind zwischen den Bergen und im Nebel aufgewachsen, beide wollten das Maximum herausholen und es unbedingt gut machen, dieses Leben. Gibt es das, einen richtigen Lebensentwurf? – Die meisten Menschen, die in Lawinen geraten, verlieren die Orientierung. Schnell, oben, langsam, unten, Komplettdrehungen... Dabei ist die Oberfläche eigentlich nur eine ausgestreckte Hand, nur wenige Zentimeter entfernt. Ist das Leben wie eine Lawine? Suchen wir nicht immer nach etwas, was vielleicht nur eine Handbreit entfernt, aber dennoch über der Oberfläche ist? Ein Stück über Bernhardiner, Suchen und Durchbrechen.
Die gebürtige Fribourgerin Anaïs Clerc war in der Spielzeit 2023/24 Hausautorin am Schauspiel Bern. Sie wurde mit ihrem Dramenprozessor-Stück brennendes haus für den Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarktes 2024 nominiert und hat in Bern bereits Kleists Das Erdbeben in Chili mit ihren Texten erweitert. Schimmernde Schluchten ist im Rahmen der Hausautorinnenschaft entstanden, die Uraufführung wird Amelie von Godin inszenieren. Sie studierte Physical Theatre an der Folkwang Universität der Künste und anschliessend Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin – und legt mit dieser Arbeit gleichzeitig ihre Diplominszenierung vor.