Bei der Saisoneröffnung 2020/21 sang sich Regula Mühlemann – wetterbedingt im Casino statt auf dem Bundesplatz – in die Herzen der Bernerinnen und Berner, nun kehrt sie an die Gestade der Aare zurück. Die aus dem Luzernischen stammende Sängerin, die mittlerweile international Furore macht, hat an der Mailänder Scala jüngst die Partie der Echo in Richard Strauss' Oper Ariadne auf Naxos verkörpert. Da ist es nur konsequent, wenn sie sich nun den «Vier letzten Liedern» desselben Komponisten zuwendet. Auch Dirigent Petr Popelka – ab 2022/23 Chef des Rundfunkorchesters in seiner Heimatstadt Prag – hat sich in letzter Zeit vermehrt mit diesem Komponisten beschäftigt. Strauss, der ab 1945 bis kurz vor seinem Tod in der Schweiz lebte, schrieb die vier Lieder auf Texte von Eichendorff und Hesse im Jahr 1948, die Uraufführung erlebte er nicht mehr. In jungen Jahren war Strauss Kapellmeister am Theater der thüringischen Residenzstadt in Meiningen gewesen. Dort begegnete er auch mehrmals dem fast dreissig Jahre älteren Johannes Brahms, der mit der berühmten Meininger Hofkapelle immer wieder eigene Werke aufführte – auch die vierte Symphonie. 1884 im Sommerurlaub in der Steiermark komponiert, schliesst das Werk die Beschäftigung Brahms’ mit der Symphonieform ab und fasziniert bis heute durch ihr Finale, in welchem Brahms vermittels der Form der Passacaglia auf die ältere Musikgeschichte zurückgreift.
Richard Strauss (1864 – 1949)
Vier letzte Lieder AV 150 / TrV 296 (1948) (26')
Johannes Brahms (1833 – 1897)
Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (1884/85) (45')
Konzerteinführung
Pavel B. Jiracek
Do 01. 06. 2023, 18:30
Fr 02. 06. 2023, 18:30
Casino Bern, Salon Bernois
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