CHF 20 - 90
Das dritte Symphoniekonzert wirft einen Blick in den Rückspiegel der Musikgeschichte: In seinem Orchesterwerk Flammenschrift setzt sich unser Composer in Residence Guillaume Connesson mit Ludwig van Beethoven auseinander und zeichnet ein psychologisches Porträt Beethovens als eines «brodelnden, ungestümen Mannes». Ihm gehe es dabei nicht zuletzt um eine Würdigung der deutschen Musik, so Connesson. Die Musik früherer musikalischer Epochen lag auch Igor Strawinsky am Herzen. Hatte er sich zu Beginn seiner Karriere mit avantgardistischen Werken wie Le sacre du printemps den Ruf eines Bürgerschrecks erworben, imitierte Strawinsky in seinem neoklassizistischen Violinkonzert mit viel Witz und Ironie Musik aus der Barockzeit bis zur Romantik. Das Werk solle förmlich «nach Geige stinken», liess der Komponist verlauten. In Bern bringt es Alexis Vincent, Erster Konzertmeister des Berner Symphonieorchesters, zur Aufführung. Auch Anton Bruckner wagte in seiner vierten Symphonie den Blick zurück: Nach einem Jahr beruflicher Niederlagen beschwor er in seiner «Romantischen» das Bild einer entrückten, idyllischen Welt. Bruckner selbst schrieb: «Weil die gegenwärtige Weltlage geistig gesehen Schwäche ist, flüchte ich zur Stärke und schreibe kraftvolle Musik» – und schuf mit seiner Vierten eines seiner wohl populärsten Werke. Am Pult: Mario Venzago, Ehrendirigent und ehemaliger Chefdirigent des Berner Symphonieorchesters, der mit seinen Bruckner-Interpretationen weltweit Massstäbe gesetzt hat.