Es heisst zwar, dass in der Kürze die Würze liege, doch manchmal kann es auch sehr befriedigend sein, wenn sich jemand für etwas viel Zeit und auch genügend Raum nimmt. Ludwig van Beethoven und Gustav Mahler haben dies beide in den Werken dieses Programms getan: Mit 45 Minuten Spieldauer ist Beethovens Violinkonzert schon rein äusserlich ehrfurchtgebietend. Es wartet zudem mit einem grossen inneren Reichtum auf und entwickelt musikalische Ideen in aller Ausführlichkeit.
Mahler verfolgte in seiner Vierten seinen selbstgewählten Vorsatz weiter, im Medium der Symphonie bedeutsame Aussagen über die Welt als Ganzes zu machen. Im dritten, langsamen Satz scheint die Zeit stillzustehen, der Raum weitet sich. Im Schlusssatz, darin Beethoven Reverenz erweisend, singt eine Solostimme schliesslich von den «himmlischen Freuden». Ein Programm wie gemacht für Joana Mallwitz, die aufgrund ihrer reichen Erfahrung als Operndirigentin mit den Spannungsbögen grosser Formen vertraut ist. Seit ihrem Mozart-Dirigat in Salzburg 2020 ist ihr Name in der Musikwelt in aller Munde.
Anstelle von Nikolaj Szeps-Znaider, der sein Engagement aus familiären Gründen kurzfristig absagen musste, wird Josef Špaček den Solopart in Beethovens Violinkonzert übernehmen.
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 (1806) (43')
Gustav Mahler (1860 – 1911)
Symphonie Nr. 4 G-Dur, nach Texten aus «Des Knaben Wunderhorn» (1892, 1899/ 1900, rev. 1901 – 10) (50')
Konzerteinführung
Pavel B. Jiracek
Do 09. 03. 2023, 18:30
Fr 10. 03. 2023, 18:30
Casino Bern, Salon Bernois
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