Uraufführung
In seiner Komödie «Die Dampfnudel» steigt Dmitrij Gawrisch, Hausautor der Spielzeit 2022/23, in die Niederungen der familiären Patchwork-Problematik hinab. Was geschieht mit der Familie nach ihrem Zerfall – im Patchwork-Fall, und bei der versuchten Neuzusammensetzung? Wie organisieren sich Vater und Mutter mit ihren jeweiligen neuen Partner*innen, mit bisherigen Grosseltern und Schwiegergrosseltern, neuen Grosseltern und neuen Schwiegergrosseltern? Ist die «Bonusmama» auch Mutter, und sollte man beim Wechselmodell eine Rechnung aufmachen aus gemeinsam verbrachter Zeit = bestimmte Rechte am Kind? Dabei wollen eigentlich alle nur das Beste – für sich, für ihre Partner*innen und Ex-Partner*innen und natürlich für das Kind, das bestenfalls sogar gestärkt aus dem unaufhaltsamen Zerfall der Kleinfamilie hervorgehen soll. Gawrisch ist in Kyjiw, Ukraine, geboren und wuchs in Bern auf. Er schreibt Prosa, Theaterstücke, Hörspiele und literarische Reportagen. Er ist getrennterziehender Vater eines Sohnes, arbeitet in Teilzeit als Redakteur bei der Zeitschrift REPORTAGEN und pendelt zwischen Bern und Berlin. Inszenieren wird die Uraufführung die Bernerin Loreta Laha, seit letzter Spielzeit Regieassistentin am Schauspiel Bern, die mit dem Stück ihr Debut als Regisseurin geben wird.