Deutschsprachige Erstaufführung
Ein Name ist besonders verknüpft mit dem Plan, im Deutschen Reich die jüdische Bevölkerung zu vernichten: Adolf Eichmann. 1960 wurde Eichmann in Argentinien verhaftet und in Israel vor Gericht gestellt. Die jüdische Philosophin Hannah Arendt hat anlässlich dieses 1961 in Jerusalem geführten Prozesses gegen den SS-Obersturmbannführer ihre berühmte Abhandlung Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen verfasst. In seinem neuen Stück schöpft der italienische Dramatiker Stefano Massini aus Gerichtsprotokollen dieser Verhöre, aus der deutschen und jüdischen Geschichtsschreibung und den Essays von Hannah Arendt und schafft daraus einen theatralen Dialog, der so nie stattgefunden hat. Eichmann – wo die Nacht beginnt ist ein Bericht darüber, wie ein selbst ernannter «Ingenieur» zur Ausarbeitung eines ebenso minutiösen wie unmenschlichen Planes kommt. Eichmann, das Monster, kommt dabei als erschreckend durchschnittlicher Mann daher. Und genau hier nimmt schliesslich das Böse Gestalt an: in der alltäglichsten und unvermuteten menschlichen Kleinheit.